Dunning-Kruger-Effekt, live und in Farbe

Mon, 26 Apr 2021 23:15:31 -0700

buckaroo@hub.netzgemeinde.eu

Ich habe ja schon viel Unsinn von Kuketz-Groupies gelesen, das hier ist bislang die Krönung. Ging um Cloudflare:

unabhängig davon ist das, was CloudFlare anbietet echt kein Hexenwerk. Ein paar VM-Instanzen mit Nginx drauf machen genau das gleiche. Erfordert allerdings etwas IT know-how.

Ja dann steht doch den ersten Millionen nichts im Wege. Einfach ein paar VMs bei Netcup mieten, nginx installieren und zack, fertig ist das europäische Cloudflare! 😁

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Mon, 26 Apr 2021 23:33:31 -0700

Tanja

tanja@hubzilla.lazyteddy.eu

Deswegen beschränke ich mich auf das Blog selbst, was ich nach wie vor interessant finde. Ich vermeide es auch, Kommentare bei Heise zu lesen 😁.

Mon, 26 Apr 2021 23:38:02 -0700

Mark Nowiasz

buckaroo@hub.netzgemeinde.eu

@Tanja Ja gut, das Heiseforum ist schon seit 20 Jahren (mindestens) ein Hort des Dunning-Kruger-Effekts und eine Trollspielwiese

In der selben Diskussion wurde mir auch klar wieso der Kuketz oftmals völlig über das Ziel hinausschießt - er hat anscheinend bislang nur bei kleinen Klitschen gearbeitet (und aktuell auf einer Teilzeitstelle, die für Berufsanfänger ausgeschrieben ist). Ihm ist offenbar nicht klar wie die Realität in mittleren/größeren Firmen ist und dass seine Ideen vollkommen unrealistisch sind.

Tue, 27 Apr 2021 00:07:32 -0700

Tanja

tanja@hubzilla.lazyteddy.eu

@Mark Nowiasz Wobei ich die Kritik an Cloudflare durchaus für berechtigt halte. Wenn in den Medien, insbesondere Mainstream-Medien, von der Konzentration der Kontrolle im Internet die Rede ist, geht es meistens um das, was für alle sichtbar ist, weil es direkt genutzt wird - sprich, Facebook, Google, Amazon, Microsoft. Cloudflare wird dabei gerne übersehen, dabei gilt auch hier: Wenn die, aus welchen Gründen auch immer, mal offline sind, ist ein großer Teil des Webs gleich mit abgeschnitten. Und dass da HTTPS im Grunde unterlaufen wird, da muss einem ja schlecht werden.

Tue, 27 Apr 2021 00:11:02 -0700

RockyIII

rockyiii@huby.infozoo.de

Mark Dein Blickwinkel interessiert mich... das was Du ansprichst, nämlich das einige Dingen nur im Kleinem funktionieren betrifft doch dann z.B. auch die ganze Sache der sogenannten alternativen Netzwerke oder?

Tue, 27 Apr 2021 00:26:54 -0700

Mark Nowiasz

buckaroo@hub.netzgemeinde.eu

@Tanja Cloudflare nutzt man in der Regel dann, wenn es nicht anders geht. Cloudflare hat mehrere Produkte, u.A. eine exzellente DDoS-Abwehr, die auch über das mokierten Javascript funktioniert: Wenn sie aktiv ist, wird mittels injizierten Javascripts erkannt ob es sich um einen regulären User mit einem Browser, der die Seite besuchen möchte handelt oder um einen Bot der eine Attacke fährt.

Zu HTTPS und unterlaufen: Das ist auch nicht richtig. Das macht jeder Reverse Proxy / Loadbalancer, anders geht es auch nich: Er terminiert HTTPS und leitet dann die Anfrage an die entsprechenden Endpunkte/Webserver weiter, im Falle Cloudflares auch per HTTPS, normalerweise - wenn intern - per http. So ein Setup sieht nämlich so aus: Load Balancer (z.B. nginx, apache, ha-proxy, was auch immer) nimmt https an, entschlüsselt das und verteilt das dann an die Worker/Webserver per http(!). Das ist OK weil der Traffic intern ist und in der Regel per VLAN gesichert, und es entlastet die Werbserver, außerdem muss man sich keine Gedanken machen wie man die SSL-Zertifikate auf die Webserver verteilt. Soviel zum Thema "HTTPS" unterlaufen, Cloudflare nutzt natürlich bei der Weiterleitung an das endgültige Zielt kein HTTP, sondern HTTPS (weil nicht interner Traffic).

Zum Thema Offline: Muss schon sehr viel passieren dass Cloudflare (oder Amazon Cloudfront, ein exzellentes CDN von Amazon) offline ist. Vor nicht allzulanger Zeit stand doch mal die Seite von Brian Krebs, dem Securityforscher, untem [b]massiver[/i] Beschuss, die größte DDoS-Attacke bislang. Und nur Cloudflare (IIRC) war in der Lage die Seite noch am Leben zu halten.

Klar kann beklagen dass es so wenig Alternativen gibt (und schon gar keine europäische!), das nützt aber nichts. Das erinnert mich nämlich an einen Artikel im Tagesspiegel: Es beklagten sich Leute über Wildpinkler an einer S-Bahnstation. Auf den Hinweis, dass wegen Bauarbeiten aktuell keine öffentliche Toilette zur Verfügung stand, antwortete ein Abgeordneter dass er das Argument nicht akzeptiert, weil in einem Jahr nach den Ende der Bauarbeiten das Klo wieder zur Verfügung steht. Kein Witz.

Tue, 27 Apr 2021 00:32:25 -0700

Mark Nowiasz

buckaroo@hub.netzgemeinde.eu

@RockyIII Hängt davon ab. Synapse z.B. ist nicht vernünftig skalierbar/betreibbar. Was ich eher meine ist z.B. Nextcloud. Wunderbar geeignet für Privatpersonen, und gerne auch für Kleinstbetriebe mit 10 Mitarbeitern oder so. Wenn es größer wird wird Nextcloud leider untauglich.

Ebenfalls z.B. Exchange/Outlook. Ich habe jetzt schon seit über 20 Jahren alle möglichen Alternativen zu Exchange/Outlook als Groupware (als Mailclient taugt Outlook nicht allzuviel) ausprobiert und muss leider sagen: Es gibt nichts besseres/produktiveres für kollaboratives Arbeiten als Outlook/Exchange - Termine abstimmen, Adressbuch, geteilte Kalender usw. Alle Alternativen - egal ob frei oder kostenpflichtig - taugen nichts.

Und halt Cloudflare/Cloudfront (Amazon). Wenn man eine bestimmte Unternehmensgröße hat und ein multinationales Unternehmen ist gibt es praktisch keine besseren Tools als AWS/Cloudfront, das CDN von Cloudflare kenne ich nicht so gut wie Cloudfront, vermutlich aber ähnlich gut.

Das ist alles die harte Realität, die Leute wie Kuketz und seine Groupies nicht sehen oder nicht sehen wollen.

Tue, 27 Apr 2021 00:38:14 -0700

Stefan Haydn

sh@hub.hayfidelity.de

@Mark Nowiasz Interessant. Danke dafür! Das mit Exchange kann ich bestätigen, macht ab ein paar tausend Leuten richtig Spaß.

Tue, 27 Apr 2021 00:55:32 -0700

RockyIII

rockyiii@huby.infozoo.de

@Mark Nowiasz Wenn man Deiner Argumentation folgt würde doch auch die ganze Idee des Fediverse zusammenbrechen wenn alle FB Nutzer hier rüber kommen würden. Es ist einfach Frikelei im Vergleich zu FB oder Insta...

oder geht es nicht auch bei dem Ganzen um einen Grundsätzliche andere Verteilung der Ressourcen?

Im Vergleich zu einer zentralen Stromversorgung ist auch ein dezentrales Stromerzeugernetz um einiges Aufwendiger... hat aber eben andere Vorteile...

Das mit Exchange/Outlook interessiert mich auch sehr weil ich eigentlich einem kleinen Verein mit 4/5 Büroarbeitsplätzen vorschlagen wollte auf FLOSS umzusteigen. Da ich mich nicht auskenne bin ich bei dem Empfehlen von Alternativen noch nicht weitergekommen... für so eine kleine Umgebung müsste es aber doch gute Alternativen geben oder?

Tue, 27 Apr 2021 01:03:11 -0700

RockyIII

rockyiii@huby.infozoo.de

ist wohl wo wie mit klein PKWs und LKWs... beide habe Räder und kommen an Ziel an - nur mit anderer Last

Tue, 27 Apr 2021 01:05:33 -0700

Mark Nowiasz

buckaroo@hub.netzgemeinde.eu

@RockyIII

Wenn man Deiner Argumentation folgt würde doch auch die ganze Idee des Fediverse zusammenbrechen wenn alle FB Nutzer hier rüber kommen würden. Es ist einfach Frikelei im Vergleich zu FB oder Insta...

Das stimmt ja auch

Abgesehen davon würde ich gar nicht alle FB User haben wollen, warum auch? Die Millionen die hier sind reichen vollkommen aus, Klasse statt Masse usw. Das Usenet ist auch so ein Beispiel - war klasse, aber skaliert nicht für sehr viele User.

Zu Exchange: Nextcloud müsste eigentlich dafür reichen, ist relativ harmlos zu administrieren, für die 4-5 Leute vermutlich ausreichend - Exchange/Outlook wäre hier Overkill, zumal Exchange nicht trivial zu administrieren ist.

Tue, 27 Apr 2021 01:32:06 -0700

Mark Nowiasz

buckaroo@hub.netzgemeinde.eu

@RockyIII

ist wohl wo wie mit klein PKWs und LKWs... beide habe Räder und kommen an Ziel an - nur mit anderer Last

Das ist nicht ganz zutreffend, der Vergleich - es ist nur so, dass egal was: man kann nicht beliebig hochskalieren ohne zusätzliche Maßnahmen zu treffen. Das funktioniert nicht, sieht man auch bei Hubzilla-Servern, ich musste auch einiges tunen damit mein Hub halbwegs geschmeidig lief. Ein weiteres Beispiel aus der Fantasywelt: Man kann auch keine Menschen beliebig vergrößeren (Riesen), das würde die Knochen nicht mitmachen, ditto Muskeln. Weiteres Beispiel: Modellflugzeuge vs "richtige" Flugzeuge.

Ergo: Je größer etwas wird - in dem Kontext ein Setup - desto mehr und zusätzliche Maßnahmen muss man treffen damit es funktioniert.

Tue, 27 Apr 2021 02:37:36 -0700

Stefan Haydn

sh@hub.hayfidelity.de

@RockyIII Dafür ist https://mailcow.email ideal. Diese kannst du mit einer Nextcloud verbinden und hast bei Bedarf auch noch nen xmpp Server dazu.

Wed, 28 Apr 2021 16:17:00 -0700

Nemethon

nemethon@hub.netzgemeinde.eu

Selbst bei CPUs ist das ja so. Einfach noch mehr Kerne reinkloppen macht Dinge nicht automatisch viel schneller. Ab einer bestimmten Anzahl geht die Kurve dann wieder runter, weil nur noch die Kerne verwaltet werden. Da muss man schon mehr tun. ;)

Wed, 28 Apr 2021 16:43:07 -0700

Sven Türpe

tuerpe@pluspora.com

@Mark Nowiasz Und Exchange/Outlook ist nur eine Komponente einer integrierten Gesamtlösung. Nimm Skype for Business und OneNote und Sharepoint bzw. OneDrive dazu, dann hast Du ein komplettes papierloses Teambüro, mit dem zu arbeiten richtig Spaß macht.

Wed, 28 Apr 2021 23:06:50 -0700

Mark Nowiasz

buckaroo@hub.netzgemeinde.eu

@Sven Türpe Ah, ich liebe OneNote - das beste Notizenprogramm was ich kenne, ich bin - nach dem vollkommen verunglückten Update von Evernote, was ich lange benutzt habe - zu OneNote gewechselt, hätte ich längst machen sollen. Und Office 365 pro Jahr kostet weniger als Evernote Premium pro Jahr. Bei Skype for Business gehe ich nicht konform: Das funktioniert nur und ausschließlich unter Windows, ist veraltet, Teams ist der Nachfolger. Ich persönlich finde Zoom besser, nutzen wir in der Firma, und integriert sich auch sehr gut in Outlook.

Ansonsten muss ich dem Artikel zustimmen - ich hatte ja auch jahrelang Libreoffice & co benutzt. Im Zuge von OneNote habe ich den Rest der Officesoftware ja auch, angeschaut und festgestellt: Ist in der Tat produktiver, intuitiver und ergonomischer als LibreOffice. Letzteres ist für Privatleute völlig OK, die ab und zu mal einen Brief schreiben oder so. Aber wirklich produktiv arbeiten? Ist Office (mag man bedauern) in der Tat um Lichjahre entfernt. Deshalb sehe ich mittlerweile auch Projekte wie damals das Linux-Projekt für München kritisch.